AUGSBURG – Wie in anderen Kunstmuseen wird auch im Diözesanmuseum St. Afra der weitaus größte Teil des Bestandes im Depot aufbewahrt. Diese Kulturgüter müssen trotzdem erforscht und erhalten werden. Um zu zeigen, wie die tägliche Arbeit von Restauratoren aussieht, ermöglicht das Diözesanmuseum St. Afra in der Sonderausstellung „Kebab“ einen Blick hinter die Kulissen des Museums und der Restaurierungswissenschaft.
„Der Fokus liegt nicht auf der geisteswissenschaftlichen Erforschung und Erschließung von Geschichte und Objekten, sondern auf ihrer Materialität“, erklärt Museumsleiterin Melanie Thierbach. Gezeigt werden ausschließlich nicht restaurierte Kunstwerke aus Holz, Metall, Textil, Papier, Glas und Elfenbein. Sie machen sichtbar, welche Schätze das Museum hat, welche Schadensproblematiken es gibt und wie man sie beheben kann.
Rettet Wolfgang!
Der Ausstellungstitel „Kebab“ bedeutet „Kulturgut erhalten, bewahren, ausstellen, begreifen“. Im Mittelpunkt steht eine spätgotische Holzfigur des heiligen Wolfgang. Sie könnte aufgrund ihrer hohen künstlerischen Qualität Teil der Dauerausstellung im Diözesanmuseum sein, doch der Zustand ist zu schlecht. „Ohne die dringend notwendigen konservatorischen und restauratorischen Maßnahmen kann Wolfgang nicht unbeschadet öffentlich gezeigt werden“, sagt Kuratorin Eva Maria Bongardt. Das soll sich ändern. Unter dem Motto „Rette Wolfgang!“ ruft das Museum auf, der Figur mit einer Spende zu neuem Glanz zu verhelfen. Besucher des Diözesanmuseums können an jedem zweiten Sonntag im Monat der Restauratorin Maria Winner bei der Arbeit an der Figur zuschauen.
Die Informationstexte zu den Ausstellungsstücken stammen von den Restauratoren. Sie beschreiben das jeweilige Objekt und seinen Zustand, beleuchten Materialien, Schäden oder in der Vergangenheit vorgenommene, teils nicht fachmännisch ausgeführte Restaurierungen.